Auf Mallorca generell und ganz speziell in Campos, besteht eine enge Verbindung zwischen dem jährlichen Landwirtschaftszyklus und den Volks- und religiösen Festen.

Die landwirtschaftliche Saison begann am 29. September, dem Tag der Erzengel Gabriel, Michael und Rafael.

An diesem Datum wurden Verträge mit Pächtern gemacht, und es ging beispielsweise Tierhandel über die Bühne.

Die Regenperiode stand vor der Tür, und die Böden wurden für die Bepflanzung vorbereitet. Eigentlich rechnete man nur mit einer nützlichen Regenzeit.

Für die Bewässerung der Fincas von Campos war inzwischen gesorgt,  und die Viehzucht war sehr erfolgreich. Also begann man mit der Winterpflanzung, z. B. Blumenkohl und Viehfutter. Im Sommer waren es vorwiegend Mais, Zuckerrohr und Sonnenblumen.

Früher benutzte man die Kraft der Tiere für die Bearbeitung der Böden – erst Ochsen, dann Esel und Maultiere, dann das Percherón Pferd. Schliesslich übernahmen die Traktoren diese Arbeit, auch sie steigerten sich durch neue Werkzeuge und Geräte.

Man begann, die Erde umzuwälzen und sie mit einer Walze zu plätten. Die Getreidesorten, die man anbaute, waren Hafer, Weizen und Gerste. Ein grosser Teil der Ernte diente der Ernährung des Viehs; der Rest war für Getreideproduktion gedacht.

Früher wurde das Getreide mit Sichel und Sense geschnitten, immer Ende Juni. Dort wuchsen dann Kapern und Mandelbäume. Dies zeigt das Wissen, die Erde optimal zu nutzen. Auch wurden Obstbäume, wie z. B. Aprikosen, dort gepflanzt, die man dann öffnete und in der Sonne trocknete.

Mitte August (zum Fest Mare de Deu d´Agost)  wurden die Mandeln, der Johannisbrotbaum und die Feigen geerntet.