In Campos gab es Windmühlen zum Mahlen von Getreide und Mehl ( „Molins de Vent“), und solche, um Wasser aus einem Brunnen zu ziehen ( „Molins de Ramell“). Von den insgesamt 33 Getreidemühlen waren 31 windbetrieben und zwei wurden durch ein Tier, also „von Blut“ bewegt. Die Konstruktion der Mühlen geht lt. der Studie von Joan Vidal auf mindestens 1644 ( „Es Moli Negre“) bzw. 1853 zurück ( „Moli de Son Xorch“).
Die letzte Getreidemühle, die „Moli d’En Majora“ stellte ihre Arbeit im Jahr 1933 ein. Die entscheidende Ursache dafür war die Einführung des Elektromotors, auf den wir noch im Laufe des Rückblicks auf die landwirtschaftliche Geschichte von Campos zurückkommen werden. Im Jahr 1912 erbaute man die erste elektrische Zentrale (in der Santanyí Straße, wo sich noch bis vor kurzem das moderne Kino „Es Moderne“ befand). Ein Meilenstein in der Geschichte der Brunnen.
Darüber hinaus ist die „molí von Ramell“, mit der man das Wasser gewann, von größter Bedeutung in Campos. Man verdankt seine Erfindung dem „Meister Damià Rexach“ (bekannt als „Damià dels Molins“), der in Molinar de Palma geboren wurde und dort lebte. Auch wenn man nicht das genaue Datum der ersten Mühle „von Ramell“ auf Mallorca bestätigen kann, so scheint es, dass es diejenige war, die dort installiert wurde, wo das GESA-Gebäude vor dem Stadtteil Portixol liegt, auf einer Finca namens „Sa Torreta“, etwa im Jahre 1854.
Binnen kurzer Zeit gab es immer mehr Mühlen, und wie man dem berühmten Buch „Die Balearen“ von Lluís Salvador entnehmen kann, waren es in der Gemeinde von Palma im Jahre 1872 bereits 36 Mühlen, und sie breiteten sich schnell über ganz Mallorca aus.
In 1860 gab es die erste in Campos, was zu dieser Zeit sehr arm war und die Menschen davon träumten, nach Amerika auszuwandern.Aufgrund ihrer Produktivität wurden trotzdem immer mehr Mühlen gebaut. Ganze Familie emigrierten zu dieser Zeit nach Buenos Aires.